Praxiswissen

Unter Bohrarbeiten sind die Arbeiten zur Gewinnung von Erdöl und Erdgas zu verstehen, gesetzliche Grundlage bilden die Erdöl-Bergpolizeiverordnung und die Bohrarbeitenverordnung.

Für Bohrarbeiten zum Aufsuchen und Gewinnen flüssiger und gasförmiger mineralischer Rohstoffe kommen ua die Boharbeitenverordnung, die Arbeitsstättenverordnung und die VEXAT zur Anwendung.

Da die Kalkulationen der Geophysik nicht immer zutreffen, geben erst Bohrungen Aufschluss über das Vorhandensein von Erdöl. Zu beachten ist, dass Lagerstätten stets unter hohem Druck stehen.

Der Aufbau einer Bohranlage besteht aus einem Tragwerk einschließlich der verbundenen maschinellen Ausrüstung, dem Hebewerk, den Antrieben, den Sicherheitseinrichtungen und des Spülungskreislaufes.

Zur Sicherung, Erhaltung, Wiederherstellung der Förderkapazität etc. müssen Behandlungsarbeiten durchgeführt werden. Eine Behandlungsanlage ist ähnlich einer Bohranlage aufgebaut.

Bei der Gewinnung von Erdöl und Erdgas zählen das Festwerden (Fishing) und der Ausbruch (Blowout) zu den größten Gefahren.

Bei der Durchführung von Bohr- und Behandlungsarbeiten sind spezielle Pflichten der Arbeitgeber bzgl Einsatz der Arbeitnehmer, Aufsichtspersonen, Sicherheitsübungen etc zu beachten.

Auf diese Gefahrenmomente ist bei der Evaluierung von Bohr- und Behandlungsarbeiten besonders Rücksicht zu nehmen. Die Maßnahmen zur Gefährdungsabwehr sind im GSD einzutragen.

Die AStV legt fest, ob es sich bei Bohrungen oder Sondenbehandlungen um Arbeitsstellen handelt. Bei der Gewinnung und Behandlung von Mineralrohstoffen wird von auswärtigen Arbeitsstellen im Sinne der AStV gesprochen.

Dieser Text geht auf die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für Gerüstbühnen ein (zB Fluchtwege, Absturzgefahr, Witterungsschutz, etc).