26.07.2021 | HR-Management | ID: 1097274

Stress im Job: Kleine Inseln halten Mitarbeiter im Arbeitsalltag gesund

WEKA (red)

Termindruck und Umsatzziele gestalten das Geschäftsleben stressig. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt immer mehr. Auch jüngste Studien zeigen, dass seelische Belastungen am Arbeitsplatz zunehmen.

Dem hektischen Treiben wirkt entgegen, wenn eigene Ressourcen mobilisiert werden. Dieser Beitrag soll Denkanstöße zum Innehalten, Krafttanken und Aufatmen geben.

Das richtige Atmen

Tiefe Bauchatmung wirkt Nervosität entgegen, sie entspannt, beruhigt und stabilisiert. Bemerkenswerte Persönlichkeiten strahlen oft Ruhe aus, sie führen aufmerksam ihren Atem und sprechen im Rhythmus der natürlichen Atemphrasen. Bewusstes Atmen bringt Menschen in Kontakt mit sich selbst und das Wesentliche rückt in den Fokus. Gesundheitsbewusste Menschen richten kurze Pausen ein, zum Beispiel im Auto vor Kundenterminen. Sich kurz zu sammeln, um ganz anzukommen schafft die Möglichkeit belastende Ereignisse hinter sich zu lassen und konzentriert zu bleiben.

Achtsamkeit und Mindmanagement

Immer mehr Manager besuchen Seminare für Achtsamkeit und Mindmanagement oder Meditationskurse, um den Stress im Job zu senken. Mindmanagement kann verschiedene Formen annehmen: Sich ganz einem Hobby hinzugeben, zB zu musizieren, an der Modelleisenbahn zu bauen, zu gärtnern, golfen oder tanzen, hilft Menschen sich gedankenlos im Augenblick zu finden. Minuten diesen „Flows“ sind Energiespender und verbinden Erwachsene kinderleicht mit ihrer Kreativität und Schöpferkraft.

Das eigene Sein durch Gedanken beeinflussen

Menschen lassen sich von Überzeugungen und Glaubenssätzen lenken. Das, was sich in der Kindheit und Jugend in den Kopf gebrannt hat, beeinflusst Menschen oft ein Leben lang. Sie denken und handeln dementsprechend. Vorstellungen wie „Ich bin gut, wenn ich fleißig bin“ feuern ungesunde Ambitionen an. Oder Dogmen wie „Ober sticht Unter“ begünstigen ungesunde Frusttoleranz und führen zu kräftezehrenden Kompromissen.

Es ist für Mitarbeiter essenziell regelmäßig innezuhalten und sich zu vergegenwärtigen, sodass sie sich mit sich selbst und ihren Bedürfnissen und Gefühlen verbinden. Dabei muss auf die eigene Intuition und darauf zu spüren und zu wissen, was sie antreibt, geachtet werden. Dadurch nehmen Mitarbeiter wahr, was ihnen guttut und sie lernen in übergriffigen und Energie saugenden Situationen Stopp zu sagen. Wachsame Köpfe identifizieren ihre Werte, Ziele und Motive. Sie reflektieren, welche ihrer Antreiber berechtigt sind. Wer sich positiv programmiert, brennt weniger aus. Berufstätige schaffen es so bei Stress im Job nach und nach Blockaden und Ängste endgültig zu verabschieden.

Statt bewerten betrachten

Arbeitnehmer, die gut für sich sorgen, gehen auch gut mit anderen um. Sie führen als optimistisch ihren inneren Dialog mit sich selbst auf ermutigende und versöhnliche Art und Weis. Überdies richten sie ihre Mitmenschen wertschätzend auf. Wer präsent ist, nimmt das Gute wahr und schwingt sich in konstruktives Denken und Fühlen ein. So gelingt es bewussten Menschen auch aus einer gesunden Distanz heraus zu beobachten, was geschieht. Sie erkennen ihre Gefühle und Gedanken und bewerten oder interpretieren die Situation nicht. Ihre Haltung bleibt neutral. Sie nehmen wahr.

Auch hierbei hilft das richtige Atmen. Es schafft eine mentale Insel der Achtsamkeit und im Job Stressgeplagte finden so ihren Ruhepunkt. Die Gewissheit ganz „bei sich“ zu sein, bewahrt vor unkontrolliertem Handeln und vor übereiltem Nachgeben spontaner Impulse. Mental geübte Personen setzen bewahren sich davor negativen Gefühlen auszusetzen und sie verstehen es, im richtigen Augenblick bedacht und wirksam Klartext zu sprechen.

Stärke aus sich selbst ziehen

Frauen und Männer, die sich mit sich selbst auseinandersetzen und in ihrer Mitte sind, stehen zu sich und entwickeln ebenso Feingefühl. Sich selbst zu verbiegen und vernichtendes Konkurrenzdenken ist dann keine Option mehr. Denn wer mit sich selbst im Reinen ist, wird auch anderen nichts Schlechtes wollen. Wohlwollende Charaktere freuen sich mit und für Kollegen, die Karriere machen. Sie zollen Respekt und vergleichen sich nicht direkt abwertend. Vermeintlich weniger Erfolgreichen erkennen, dass die begehrte Position Status vermittelt und deshalb attraktiv erscheint. Ebenso gilt, dass Neid Aufrichtigkeit frisst – und zwar anderen, aber auch sich selbst gegenüber. Daher lohnt es sich schlechten Gefühlen auf den Grund zu gehen und sie letztendlich in gesunderhaltende Erkenntnisse zu verwandeln.

Es geht nicht um Perfektion

Führungskräfte und Fachkräfte, die in ihre Balance gefunden haben, nehmen ihre Schwächen an, ohne sich dafür abzustrafen. Sie akzeptieren die Dinge und sich selbst so wie sie sind. Denn es geht nicht darum, unfehlbar und perfekt zu sein. Solche Führungskräfte und Fachkräfte sind vollkommen, weil sie ihre Unvollkommenheit akzeptieren und zu sich stehen, mit allen positiven und negativen Aspekten.

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