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WEKA (cva) | News | 22.06.2016
Im Urlaub ständig erreichbar?
Wie eine Studie der AK Niederösterreich zeigt, sind im Dienstleistungsbereich 70 % der Beschäftigten in der Freizeit für Kollegen und Vorgesetzte verfügbar. Auch im Urlaub ist jeder zweite Befragte stets erreichbar – dieses Verhalten birgt Risiken!
Gesundheitliche Auswirkungen
Ständige Erreichbarkeit kann erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben, denn zwischen permanenter Erreichbarkeit und psychischen Belastungen besteht ein Zusammenhang: Bereits im DAK-Gesundheitsreport 2012 wurde nachgewiesen, dass der Anteil der Beschäftigten mit Depressionserscheinungen bei Arbeitnehmern, die in ihrer Freizeit nicht oder kaum erreichbar waren, bei 11,3 % lag. Bei Beschäftigten mit einem hohen Maß an Erreichbarkeit lag dieser Wert mehr als doppelt so hoch – bei 24 %.
Verlust an Lebensqualität
Zudem fühlen sich 23 % derer, die auch in ihrer Freizeit verfügbar sein müssen, im täglichen Leben zu erschöpft, um ihren privaten Verpflichtungen wie Haushalt oder Kinderbetreuung nachzukommen.
Tipps für Arbeitnehmer
Deshalb sollten Freizeit und Urlaub möglichst der Erholung vorbehalten sein – ohne ständige Erreichbarkeit.
Damit die Urlaubswochen wirklich erholsam werden, gibt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sechs kurze Tipps:
- Endspurt vorm Urlaub vermeiden
- Am Urlaubsanfang und -ende je einen Übergangstag zu Hause einplanen
- Im Urlaub für Abwechslung sorgen
- Kompromisse schließen
- Terminplanung nach dem Urlaub entzerren und einen sanften Wiedereinstieg vorbereiten
- Nicht zu viel erwarten, denn Urlaub kann nicht alles ausgleichen.
Tipp für Arbeitgeber
Psychische Belastungen – wie ständige Erreichbarkeit – müssen seit Anfang 2013 verpflichtend vom Arbeitgeber evaluiert werden, aber viele Betriebe sind dieser Verpflichtung bisher noch nicht nachgekommen. Bis Anfang 2015 hatte nur jeder fünfte Betrieb diese Erhebung durchgeführt, wie aus dem Strukturwandel-Barometer der Arbeiterkammer hervorgeht.
Arbeitgeber sollten deshalb die psychischen Belastungen in ihrem Unternehmen erfassen und durch Arbeitsschutzmaßnahmen gegensteuern.
Quellen
- DAK-Gesundheitsreport 2012
- Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
- Arbeiterkammer Niederösterreich
Produkthinweis
Sofort einsetzbare Informationen für die Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz finden Sie in unserem Handbuch Evaluierung.