Dokument-ID: 076476

Vorschrift

Behinderteneinstellungsgesetz (BEinstG)

Inhaltsverzeichnis

§ 22. Mitwirkung bei der Durchführung des Gesetzes

idF BGBl. I Nr. 98/2024 | Datum des Inkrafttretens 19.07.2024

(1)Alle Behörden, Ämter, Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind verpflichtet, im Ermittlungsverfahren zur Durchführung dieses Bundesgesetzes mitzuwirken.

(2)Die Mitwirkung gemäß Abs. 1 erstreckt sich bei den Trägern der Sozialversicherung auch auf die Übermittlung der gespeicherten Daten über Dienstgeber und Versicherte auf maschinell verwertbaren Datenträgern, soweit diese personenbezogenen Daten für die Beurteilung der Einstellungspflicht und deren Erfüllung, die Berechnung und Vorschreibung der Ausgleichstaxen und Prämien sowie die Erfassung der begünstigten Personen (§ 2 und 5 Abs. 3) und der Förderungswerber (§ 10a Abs. 2, 3 und 3a) eine wesentliche Voraussetzung bilden.
(BGBl. I Nr. 32/2018)

(3)Die Mitwirkung an der Berechnung und Vorschreibung der Ausgleichstaxen und Prämien (§ 9 und 9a) sowie am Verfahren nach diesem Bundesgesetz obliegt nach Maßgabe des § 2 Abs. 1 bis 4 des undesgesetzes über die Bundesrechenzentrum GmbH, BGBl. Nr. 757/1996, der Bundesrechenzentrum GmbH.

(4) Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und das Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen sind insoweit zur Verarbeitung von personenbezogenen Daten betreffend Dienstgeber und Dienstgeberinnen, einschließlich deren Dienstnehmer und Dienstnehmerinnen, begünstigte Personen (§§ 2 und 5 Abs. 3), Förderungswerber oder Förderwerberinnen (§ 10a), Integrative Betriebe (§ 11) sowie Ausbildungseinrichtungen (§ 11a) ermächtigt, als dies zur Erfüllung der ihnen gesetzlich übertragenen Aufgaben (§§ 1, 6, 7k, 7l, 7m, 7n, 8, 8a, 9, 9a, 10, 10a, 11, 11a, 12, 14, 15, 17, 17a, 18 und 26) eine wesentliche Voraussetzung ist. Personenbezogene Daten betreffend eine Behinderung im Sinne der Z 3 dürfen vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und dem Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen nur für Zwecke der Angelegenheiten der Feststellung des Grades der Behinderung und der Zugehörigkeit zum Kreis der begünstigten Behinderten (§§ 2 und 14), der Schlichtungsverfahren (§§ 7k, 7l, 7m, 7n), der Zustimmung zur Kündigung (§ 8) sowie der Gewährung von Fördermaßnahmen und Unterstützungsmaßnahmen einschließlich der in diesem Zusammenhang stehenden statistischen Auswertungen (§§ 6, 10a, 11, 11a und 15) verarbeitet werden. Für Zwecke der Angelegenheiten der Überprüfung der Beschäftigungspflicht (§§ 1, 9, 9a, 16 bis 18) und der Beratung und Sensibilisierung (§§ 6, 10a) dürfen vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und dem Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen die personenbezogenen Daten im Sinne der Z 3 betreffend die Zugehörigkeit zum Kreis der begünstigten Behinderten und unternehmensbezogene Daten im Sinne der Z 5 verarbeitet werden. Verpflichtungen, die sich auf Grund anderer Rechtsvorschriften ergeben, bleiben unberührt.

(BGBl. I Nr. 98/2024)

Die in Frage kommenden Datenarten sind:

  1. Stammdaten der begünstigten Personen, einschließlich antragstellender Personen (§§ 2 und 5 Abs. 3) und Förderungswerber (§ 10a):
    1. Namen (Vornamen, Familiennamen), (BGBl. I Nr. 120/2016)
    2. Sozialversicherungsnummer und Geburtsdatum,
    3. Geschlecht,
    4. Staatsangehörigkeit, Aufenthalts- und Arbeitsberechtigungen,
    5. Adresse des Wohnsitzes oder Aufenthaltsortes,
    6. Telefon- und Faxnummer,
    7. E-Mail-Adresse,
    8. Bankverbindung und Kontonummer,
  2. personenbezogene Daten über wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen:
    1. Familienstand (einschließlich Lebensgemeinschaft),
    2. unterhaltsberechtigte Familienangehörige,
    3. Ausbildung, Erwerbstätigkeit und Status der Person (erwerbstätig, arbeitslos, Pensionist, in Schul- oder Berufsausbildung, selbstversichert, Zugehörigkeit zum Kreis der begünstigten Be-hinderten, Inhaber einer Amtsbescheinigung oder eines Opferausweises),
    4. Einkommen (eigenes Einkommen, Partnereinkommen, Haushaltseinkommen),
  3. personenbezogene Daten betreffend eine Behinderung:
    1. Funktionseinschränkungen,
    2. Grad der Behinderung,
  4. personenbezogene Daten über Betreuungsverläufe:
    1. Daten und Angaben zu Verfahren gemäß den §§ 7k, 7l, 7m und 8,
    2. Art, Inhalt, Dauer und Höhe gewährter Förder- und Unterstützungsmaßnahmen,
  5. Stammdaten der Arbeitgeber:
    1. Namen, Firmennamen und Betriebsnamen,
    2. Firmensitz und Betriebssitz sowie Gerichtsstand,
    3. Betriebsgröße,
    4. Branchenzugehörigkeit,
    5. Sozialversicherungsdaten, Angaben zum Status, Zahl, Struktur und Stammdaten (Z 1 lit. a und b) der Beschäftigten, einschließlich der beschäftigten begünstigten Behinderten,
    6. Betriebsinhaber und verantwortliche Mitglieder der Geschäftsführung,
    7. Ansprechpartner,
    8. Dienstgeberkontonummer und Unternehmenskennzahlen,
    9. Telefon- und Faxnummer,
    10. E-Mail-Adresse,
    11. Bankverbindung und Kontonummer,
  6. personenbezogene Daten über Pflichtstellen:
    1. Gesamtzahl, Höhe der Ausgleichstaxen,
    2. offene Pflichtstellen,
    3. besetzte Pflichtstellen,
    4. Arbeitszeit (Lage und Ausmaß),
    5. Entlohnung.

(BGBl. I Nr. 32/2018)

(4a) (Anm. d. Red.: Abs 4a wurde gem. BGBl. I Nr. 32/2018 aufgehoben.)

(5)Die regionalen Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice haben das Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen zu benachrichtigen, wenn ein im § 5 Abs. 2 genannter Mensch mit Behinderung auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz vermittelt wird.
(BGBl. I Nr. 32/2018)