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Gerichtsgebührengesetz (GGG)
I. Zivilprozesse
Tarifpost | Gegenstand | Höhe der Gebühren |
| ||||
1 | I. Pauschalgebühren in zivilrechtlichen Verfahren erster Instanz bei einem Wert des Streitgegenstandes |
| |||||
| bis | 150 | Euro |
| 25 | Euro | |
| über | 150 | Euro bis | 300 | Euro | 48 | Euro |
| über | 300 | Euro bis | 700 | Euro | 68 | Euro |
| über | 700 | Euro bis | 2 000 | Euro | 114 | Euro |
| über | 2 000 | Euro bis | 3 500 | Euro | 182 | Euro |
| über | 3 500 | Euro bis | 7 000 | Euro | 335 | Euro |
| über | 7 000 | Euro bis | 35 000 | Euro | 792 | Euro |
| über | 35 000 | Euro bis | 70 000 | Euro | 1 556 | Euro |
| über | 70 000 | Euro bis | 140 000 | Euro | 3 112 | Euro |
| über | 140 000 | Euro bis | 210 000 | Euro | 4 670 | Euro |
| über | 210 000 | Euro bis | 280 000 | Euro | 6 227 | Euro |
| über | 280 000 | Euro | 350 000 | Euro | 7 783 | Euro |
| über | 350 000 | Euro |
| 1,2 % vom jeweiligen Streitwert zuzüglich 4 203 Euro |
| |
| II. Pauschalgebühren im sozialgerichtlichen Verfahren für die Beiziehung eines vom Bundesministerium für Justiz (Justizbetreuungsagentur) zur Verfügung gestellten Dolmetschers | 196 Euro je Sprache |
| ||||
(BGBl. II Nr. 160/2021) |
Anmerkungen
1. | Der Pauschalgebühr nach Tarifpost 1 unterliegen alle mittels Klage einzuleitenden gerichtlichen Verfahren in bürgerlichen Rechtssachen, Verfahren über Nichtigkeitsbeschwerden gegen Erkenntnisse der Börsenschiedsgerichte, Bestandverfahren, Verfahren über Anträge auf Erlass eines Europäischen Zahlungsbefehls und Verfahren über Beweissicherungsanträge. (BGBl. I Nr. 156/2015) |
2. | Die Pauschalgebühr nach Tarifpost 1 ist auch für prätorische Vergleiche (§ 433 ZPO), Mediationsvergleiche und Vergleiche nach dem Alternative-Streitbeilegung-Gesetz (§ 433a ZPO) sowie für Verfahren zur Erlassung einstweiliger Verfügungen und Europäischer Beschlüsse zur vorläufigen Kontenpfändung außerhalb eines Zivilprozesses zu entrichten; in diesen Fällen ermäßigt sich die Pauschalgebühr nach Tarifpost 1 auf die Hälfte. Für Verfahren zur Erlassung einstweiliger Verfügungen nach den §§ 382b,382 und 382d EO fallen keine Gebühren nach Tarifpost 1 an. (BGBl. I Nr. 61/2022) |
2a. | Die Pauschalgebühr nach Tarifpost 1 Anmerkung 2 ist auch für einen Vergleich zu entrichten, dessen Gegenstand – allein oder neben anderen Vergleichsinhalten – eine bei selbständiger Geltendmachung im streitigen Verfahren zu begehrende Leistung ist, der aber gemäß § 30 Abs. 1 AußStrG dennoch in einem Verfahren außer Streitsachen geschlossen wird; die für das Außerstreitverfahren entrichtete Pauschalgebühr ist dabei nicht einzurechnen. (BGBl. I Nr. 61/2022) |
3. | Wird die Klage oder ein in den Anmerkungen 1 oder 2 zur Tarifpost 1 angeführter Antrag vor Zustellung an den Verfahrensgegner zurückgezogen, so ermäßigen sich die Pauschalgebühren auf ein Viertel. Das gleiche gilt auch, wenn die Klage oder der Antrag - ausgenommen den Fall einer Überweisung nach § 230a ZPO - von vornherein zurückgewiesen wird. Bereits entrichtete Mehrbeträge sind zurückzuzahlen. |
4. | Die Pauschalgebühren nach Tarifpost 1 ermäßigen sich auf die Hälfte, wenn entweder
Bereits entrichtete Mehrbeträge sind zurückzuzahlen. Die Durchführung der Mediation ist schriftlich nachzuweisen. (BGBl. I Nr. 61/2022) |
5. | (Anm. d. Red.: Aufgehoben durch BGBl. I Nr. 156/2015.) |
6. | (Anm. d. Red.: Aufgehoben durch BGBl. I Nr. 156/2015.) |
7. | In einem Verfahren über eine Nichtigkeits- oder Wiederaufnahmsklage ist die Pauschalgebühr nach Tarifpost 1 nur einmal zu entrichten; für das infolge der Nichtigerklärung oder der Bewilligung der Wiederaufnahme durchgeführte weitere Verfahren ist keine zusätzliche Gebühr zu entrichten. |
8. | Gebührenfrei sind arbeitsrechtliche Streitigkeiten (einschließlich Mahnklagen und gerichtliche Aufkündigungen) bei einem Wert des Streitgegenstandes bis 2 500 Euro. (BGBl. I Nr. 156/2015) |
9. | Für Verfahren erster Instanz, die sich auf die in § 49 Abs. 2 Z 2a und 2b JN angeführten Streitigkeiten beziehen, betragen die Pauschalgebühren 333 Euro. Die Anmerkungen 1 bis 7 gelten auch für diese Verfahren. (BGBl. II Nr. 160/2020) |
Tarifpost | Gegenstand | Höhe der Gebühren |
| ||||
2 | Pauschalgebühren in zivilrechtlichen Verfahren erster Instanz bei einem Wert des Streitgegenstandes |
| |||||
| bis | 150 | Euro |
| 20 | Euro | |
| über | 150 | Euro bis | 300 | Euro | 44 | Euro |
| über | 300 | Euro bis | 700 | Euro | 75 | Euro |
| über | 700 | Euro bis | 2 000 | Euro | 154 | Euro |
| über | 2 000 | Euro bis | 3 500 | Euro | 304 | Euro |
| über | 3 500 | Euro bis | 7 000 | Euro | 609 | Euro |
| über | 7 000 | Euro bis | 35 000 | Euro | 1 219 | Euro |
| über | 35 000 | Euro bis | 70 000 | Euro | 2 288 | Euro |
| über | 70 000 | Euro bis | 140 000 | Euro | 4 579 | Euro |
| über | 140 000 | Euro bis | 210 000 | Euro | 6 867 | Euro |
| über | 210 000 | Euro bis | 280 000 | Euro | 9 156 | Euro |
| über | 280 000 | Euro | 350 000 | Euro | 11 446 | Euro |
| über | 350 000 | Euro |
| 1,2 % vom jeweiligen Streitwert zuzüglich 6 071 Euro |
| |
(BGBl. II Nr. 160/2021) |
Anmerkungen
1. | Der Pauschalgebühr nach Tarifpost 2 unterliegen folgende Rechtsmittelverfahren: Berufungsverfahren, Verfahren über Rekurse gegen Endbeschlüsse in Besitzstörungsverfahren (§ 459 ZPO), über Rekurse in Beweissicherungsverfahren und über Rekurse gegen Beschlüsse, mit denen über Nichtigkeitsbeschwerden gegen Erkenntnisse der Börsenschiedsgerichte (Artikel XXIII EGZPO) entschieden wird. |
1a. | Die Pauschalgebühr nach Tarifpost 2 ist auch für Verfahren zweiter Instanz über die Erlassung einstweiliger Verfügungen und Europäischer Beschlüsse zur vorläufigen Kontenpfändung in einem und außerhalb eines Zivilprozesses zu entrichten; in diesen Fällen ermäßigt sich die Pauschalgebühr nach Tarifpost 2 auf die Hälfte. Für Verfahren zur Erlassung einstweiliger Verfügungen nach den §§ 382b,382 und 382d EO fallen keine Gebühren nach Tarifpost 2 an. (BGBl. I Nr. 86/2021) |
2. | (Anm. d. Red.: Aufgehoben durch BGBl. I Nr. 156/2015.) |
3. | (Anm. d. Red.: Aufgehoben durch BGBl. I Nr. 156/2015.) |
4. | (Anm. d. Red.: Aufgehoben durch BGBl. I Nr. 156/2015.) |
5. | Gebührenfrei sind arbeitsrechtliche Rechtsmittelverfahren zweiter Instanz bei einem Berufungsinteresse bis 2 500 Euro. (BGBl. I Nr. 156/2015) |
6. | Für Verfahren zweiter Instanz, die sich auf die in § 49 Abs. 2 Z 2a und 2b JN angeführten Streitigkeiten beziehen, betragen die Pauschalgebühren 365 Euro. Die Anmerkungen 1 bis 4 gelten auch für diese Verfahren. (BGBl. II Nr. 160/2021) |
Tarifpost | Gegenstand | Höhe der Gebühren | |||||
3 | Pauschalgebühren | ||||||
bis | 2 000 | Euro | 228 | Euro | |||
über | 2 000 | Euro bis | 3 500 | Euro | 381 | Euro | |
über | 3 500 | Euro bis | 7 000 | Euro | 762 | Euro | |
über | 7 000 | Euro bis | 35 000 | Euro | 1 526 | Euro | |
über | 35 000 | Euro bis | 70 000 | Euro | 3 051 | Euro | |
über | 70 000 | Euro bis | 140 000 | Euro | 6 104 | Euro | |
über | 140 000 | Euro bis | 210 000 | Euro | 9 156 | Euro | |
über | 210 000 | Euro bis | 280 000 | Euro | 12 211 | Euro | |
über | 280 000 | Euro bis | 350 000 | Euro | 15 263 | Euro | |
über | 350 000 | Euro | 2,4 % vom jeweiligen Streitwert zuzüglich 8 096 Euro | ||||
b) für Klagen, die gemäß § 615 ZPO in die Zuständigkeit des Obersten Gerichtshofs fallen (BGBl. I Nr. 118/2013) | 5 % vom jeweiligen Streitwert, mindestens jedoch 5 884 Euro | ||||||
(BGBl. II Nr. 160/2021) |
Anmerkungen
1. | Der Pauschalgebühr nach Tarifpost 3 lit. a unterliegen Revisionsverfahren und Verfahren über Rekurse nach § 519 Abs. 1 Z 2 ZPO. (BGBl. I Nr. 118/2013) |
1a. | Die Pauschalgebühr nach Tarifpost 3 ist auch für Verfahren dritter Instanz über die Erlassung einstweiliger Verfügungen und Europäischer Beschlüsse zur vorläufigen Kontenpfändung in einem und außerhalb eines Zivilprozesses zu entrichten; in diesen Fällen ermäßigt sich die Pauschalgebühr nach Tarifpost 3 auf die Hälfte. Für Verfahren zur Erlassung einstweiliger Verfügungen nach den §§ 382b,382 und 382d EO fallen keine Gebühren nach Tarifpost 3 an. (BGBl. I Nr. 86/2021) |
2. | (Anm. d. Red.: Aufgehoben durch BGBl. I Nr. 156/2015.) |
3. | (Anm. d. Red.: Aufgehoben durch BGBl. I Nr. 156/2015.) |
4. | (Anm. d. Red.: Aufgehoben durch BGBl. I Nr. 156/2015.) |
5. | Gebührenfrei sind arbeitsrechtliche Rechtsmittelverfahren dritter Instanz bei einem Revisionsinteresse bis 2 500 Euro. (BGBl. I Nr. 156/2015) |
6. | Für Verfahren dritter Instanz, die sich auf die in § 49 Abs. 2 Z 2a und 2b JN angeführten Streitigkeiten beziehen, betragen die Pauschalgebühren 545 Euro. Die Anmerkung 1 gilt auch für diese Verfahren. (BGBl. I Nr. 86/2021) |
7. | Für Klagen nach Tarifpost 3 lit. b gelten die Anmerkungen 3 und 4 zur Tarifpost 1. (BGBl. I Nr. 61/2022) |
8. | In einem Verfahren über eine Nichtigkeits- oder Wiederaufnahmsklage ist die Pauschalgebühr nach Tarifpost 3 lit. b nur einmal zu entrichten; für das infolge der Nichtigerklärung oder der Bewilligung der Wiederaufnahme durchgeführte weitere Verfahren ist keine zusätzliche Gebühr zu entrichten. (BGBl. I Nr. 118/2013) |
Tarifpost | Gegenstand | Höhe der Gebühren |
| |||||
4 | I. Pauschalgebühren |
|
| |||||
| a) in Exekutionsverfahren bei einem Wert des Streitgegenstandes | |||||||
| bis | 150 | Euro |
|
| 28 | Euro | |
| über | 150 | Euro bis | 300 | Euro | 50 | Euro | |
| über | 300 | Euro bis | 700 | Euro | 60 | Euro | |
| über | 700 | Euro bis | 2 000 | Euro | 80 | Euro | |
| über | 2 000 | Euro bis | 3 500 | Euro | 100 | Euro | |
| über | 3 500 | Euro bis | 7 000 | Euro | 150 | Euro | |
| über | 7 000 | Euro bis | 35 000 | Euro | 200 | Euro | |
| über | 35 000 | Euro bis | 70 000 | Euro | 300 | Euro | |
| über | 70 000 Euro | 300 Euro zuzüglich 2,5 Promille vom über 70 000 Euro liegenden Teil des Streitgegenstands | |||||
| b) für Anträge auf Bestätigung als Europäischer Vollstreckungstitel (§ 419 EO) | 15 | Euro | |||||
| II. Pauschalgebühren im Rechtsmittelverfahren zweiter Instanz für Rekurse gegen Entscheidungen über Anträge auf Bewilligung der Exekution oder Entscheidungen, die das Exekutionsverfahren beenden |
| ||||||
| a) in Exekutionsverfahren mit Ausnahme der in Z I lit. b angeführten bei einem Rekursinteresse nach den in Z I lit. a angeführten Gebührenstufen | 150 % der in Z I lit. a angeführten Gebühren | ||||||
| b) gegen Entscheidungen nach Z I lit. b | 31 Euro | ||||||
| III. Pauschalgebühren im Rechtsmittelverfahren dritter Instanz für Revisionsrekurse |
| ||||||
| a) gegen Entscheidungen nach Z II lit. a bei einem Revisionsrekursinteresse nach den in Z I lit. a angeführten Gebührenstufen | 200 % der in Z I lit. a angeführten Gebühren | ||||||
| b) gegen Entscheidungen nach Z I lit. b | 46 Euro |
Anmerkungen
1. | Für Exekutionsanträge, die den Beitritt zu einem bereits anhängigen Exekutionsverfahren zum Gegenstand haben, ist gleichfalls die Pauschalgebühr nach Tarifpost 4 Z I zu entrichten. |
1a. | (Anm. d. Red.: Anm. 1a wurde gem. BGBl. I Nr. 86/2021 aufgehoben.) |
2. | Wird vor Bewilligung des Exekutionsantrages der Antrag zurückgezogen, so ermäßigt sich die Pauschalgebühr nach Tarifpost 4 Z I auf die Hälfte. Das gleiche gilt auch, wenn der Antrag von vornherein zurückgewiesen wird. Bereits entrichtete Mehrbeträge sind zurückzuzahlen. |
3. | In einem Exekutionsverfahren, in dem ein Antrag auf bücherliche Eintragung (gerichtliche Hinterlegung einer Urkunde, pfandweise Beschreibung, Einreihung) gestellt wird, ist außer der Pauschalgebühr nach Tarifpost 4 auch die Eintragungsgebühr nach Tarifpost 9 lit. b zu entrichten. |
4. | Der Pauschalgebühr nach Tarifpost 4 Z II und III unterliegen insbesondere Rekurse und Revisionsrekurse gegen Entscheidungen über Anträge auf Bewilligung der Exekution, gegen Entscheidungen über den Einspruch gegen die Exekutionsbewilligung im vereinfachten Bewilligungsverfahren nach § 54c EO, gegen die Entscheidung über den Beitritt eines weiteren betreibenden Gläubigers zu einer Exekution, gegen Entscheidungen über die Einstellung der Exekution, selbst wenn sie nur einen beigetretenen Gläubiger oder eine von mehreren jeweils der Tarifpost 4 unterliegenden Exekutionen betrifft, gegen Verteilungsbeschlüsse bei Exekutionen wegen Geldforderungen, gegen Entscheidungen über die Teilung des gemeinsamen Vermögens bei Teilungsexekutionen nach § 351 EO und gegen Strafbeschlüsse zur Erwirkung unvertretbarer Handlungen, Duldungen und Unterlassungen. Der Pauschalgebühr nach Tarifpost 4 Z II und III unterliegen keine Rechtsmittel gegen Zwischenentscheidungen und Entscheidungen in Zwischenverfahren. |
5. | Die Pauschalgebühren nach Tarifpost 4 Z I lit. a umfassen auch die Anträge auf Einverleibung des Pfandrechtes im Range der Anmerkung der Einleitung des Versteigerungsverfahrens (§ 152 EO); die Eintragungsgebühren nach Tarifpost 9 lit. b sind jedoch zu entrichten. |
6. | (Anm. d. Red.: Anm. 6 wurde gem. BGBl. I Nr. 86/2021 aufgehoben.) |
7. | Gebührenfrei sind Exekutionsanträge und Rechtsmittel, wenn der Exekutionstitel aus einer Arbeitsrechtssache stammt, bei einem Wert des Streitgegenstandes bis 2 500 Euro. |
8. | In Unterhaltsexekutionsverfahren, die sich auch auf die Hereinbringung von Unterhaltsforderungen minderjähriger Kinder beziehen, ist die betreibende Partei von der Verpflichtung zur Entrichtung der Gerichtsgebühren nach der Tarifpost 4 und der Vollzugsgebühren nach § 455 EO befreit; die Zahlungspflicht trifft die verpflichtete Partei nach Maßgabe des § 21. Dasselbe gilt, wenn der Kinder- und Jugendhilfeträger Exekution wegen gesetzlich übergegangener Unterhaltsforderungen minderjähriger Kinder oder wegen Kostenersatzes nach § 43 B-KJHG 2013 führt. (BGBl. I Nr. 61/2022) |
9. | In Verfahren zur Vollstreckung einstweiliger Verfügungen nach den §§ 382b,382 und 382d EO ist die gefährdete Partei von der Verpflichtung zur Entrichtung der Gerichtsgebühren nach der Tarifpost 4 befreit; die Zahlungspflicht trifft den Gegner der gefährdeten Partei nach Maßgabe des § 21. |
(BGBl. I Nr. 86/2021)